Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war eine nationalsozialistische Organisation, die von 1935 bis 1945 in Deutschland aktiv war. Der RAD wurde ins Leben gerufen, um die hohe Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik zu bekämpfen und junge Männer in den Dienst am Vaterland einzubinden.
Die Mitgliedschaft im RAD war für junge deutsche Männer zwischen 18 und 25 Jahren obligatorisch. Sie mussten sich für einen sechsmonatigen Dienst verpflichten, der oft mit körperlich anspruchsvoller Arbeit auf dem Land oder in Infrastrukturprojekten verbunden war. Zu den Aufgaben des RAD gehörten beispielsweise der Bau von Straßen, der Abdammung von Flüssen oder die Urbarmachung von landwirtschaftlichen Flächen.
Mitglieder des RAD erhielten Unterkunft, Verpflegung und ein kleines Taschengeld. Die Organisation hatte eine militarisierte Struktur unter der Leitung des Reichsarbeitsführers, der dem Reichsarbeitsministerium unterstand. Es wurden Uniformen getragen, und die Mitglieder mussten militärischen Drill und Disziplinregeln befolgen.
Der RAD sollte nicht nur zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beitragen, sondern vor allem auch die nationalsozialistische Ideologie verbreiten. Die Mitglieder wurden in nationalsozialistischem Gedankengut geschult und ideologisch indoktriniert.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der RAD zunehmend in den Kriegsdienst eingebunden. Viele ehemalige RAD-Mitglieder wurden an die Front geschickt oder in Rüstungsfabriken eingesetzt.
Der RAD wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 aufgelöst und als Teil der NS-Organisationen verboten. Die Organisation gilt als Symbol für die Zwangsarbeit und die Instrumentalisierung von jungen Menschen für die nationalsozialistische Ideologie.
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