Was ist reblaus?

Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae)

Die Reblaus ist eine etwa 1 mm große, wurzelbefallende Blattlaus, die zur Familie der Zwergläuse (Phylloxeridae) gehört und eine große Bedrohung für den Weinbau darstellt. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, hat sie sich im 19. Jahrhundert weltweit verbreitet und verheerende Schäden in europäischen Weinbergen verursacht.

Schadbild:

Die Reblaus befällt sowohl die Blätter als auch die Wurzeln der Weinrebe. Der Wurzelschaden ist jedoch der gravierendste. Durch das Saugen an den Wurzeln entstehen Wucherungen (Nodositäten und Tuberositäten), die das Wurzelsystem schädigen und die Wasser- und Nährstoffaufnahme behindern. Dies führt zu einem allmählichen Absterben der Rebe. Auf den Blättern amerikanischer Reben bilden sich Gallen, die jedoch weniger schädlich sind.

Lebenszyklus:

Die Reblaus hat einen komplexen Lebenszyklus mit verschiedenen Formen, darunter:

  • Wurzellaus: Die häufigste Form, die sich parthenogenetisch (ohne Befruchtung) vermehrt und Schäden an den Wurzeln verursacht.
  • Gallenlaus: Befällt die Blätter amerikanischer Reben und verursacht Gallenbildung.
  • Geflügelte Laus: Entsteht nur unter bestimmten Bedingungen und dient der Verbreitung der Reblaus.
  • Sexuelle Form: Legt befruchtete Eier, aus denen die Wurzellaus schlüpft.

Bekämpfung:

Da die Reblaus in Europa heimische Reben (Vitis vinifera) befällt, diese aber keine natürliche Resistenz besitzen, ist die wirksamste Bekämpfungsmethode die Pfropfung auf reblausresistente Unterlagen amerikanischer Rebsorten.

Resistente Unterlagen:

Amerikanische Rebsorten sind resistent gegen die Wurzellaus, jedoch nicht gegen die Gallenlaus. Sie dienen als Unterlagen für europäische Rebsorten. Zu den häufig verwendeten Unterlagen gehören Vitis riparia, Vitis rupestris und Vitis berlandieri sowie deren Kreuzungen.

Bedeutung für den Weinbau:

Die Reblausplage im 19. Jahrhundert führte zu einem fast vollständigen Zusammenbruch des europäischen Weinbaus. Die Pfropfung auf reblausresistente Unterlagen ermöglichte jedoch die Rettung und den Wiederaufbau der Weinberge.

Verbreitung:

Die Reblaus verbreitet sich vor allem durch den Transport befallener Reben und durch den Wind (Geflügelte Laus).