Was ist lochkartentechnik?

Die Lochkartentechnik ist eine Methode zur speicherbasierten Erfassung und Verarbeitung von Daten. Sie wurde in den 1890er Jahren entwickelt und erlangte vor allem in den 1950er bis 1970er Jahren große Bedeutung.

Bei der Lochkartentechnik werden Informationen in Form von Löchern auf speziellen Karten aus Papier oder Karton gespeichert. Jede Karte hat eine standardisierte Größe von etwa 7,6 cm × 18,4 cm. Die Löcher werden mit Lochstanzen erzeugt und können in einer rechteckigen Anordnung angeordnet werden, um verschiedene Datenfelder darzustellen.

Ein Lochmuster auf einer Lochkarte repräsentiert normalerweise eine einzelne Information oder einen Datenpunkt. Zum Beispiel könnte ein Lochmuster für den Buchstaben "A" stehen, während ein anderes Muster für den Buchstaben "B" steht. Durch das gezielte Vorhandensein oder Fehlen von Löchern können unterschiedliche Kombinationen von Daten dargestellt werden.

Die Lesung und Verarbeitung von Lochkarten erfolgt mittels Lochkartenstanzen oder Lochkartenlesern. Diese Geräte verwenden Sensoren, um die Löcher in den Karten zu erkennen und die entsprechenden Informationen zu extrahieren. Die Daten können dann für weitere Berechnungen, Speicherung oder Ausgabe verwendet werden.

Die Lochkartentechnik wurde in vielen Bereichen eingesetzt, darunter die Verwaltung großer Datenbestände, Buchhaltung, Produktion, Lagerhaltung und statistische Analysen. Sie war besonders im Bankwesen und in Regierungsbehörden weit verbreitet.

Mit dem Aufkommen modernerer Datenspeicher- und Verarbeitungstechnologien wurde die Lochkartentechnik jedoch allmählich überflüssig und verschwand in den meisten Anwendungsgebieten. Trotzdem hat sie einen bemerkenswerten Beitrag zur Entwicklung der Informatik geleistet und zu Fortschritten bei der Datenverwaltung und -verarbeitung beigetragen.