Was ist lochstreifen?

Lochstreifen

Lochstreifen (auch Papierband genannt) waren ein Speichermedium, das Daten in Form von gestanzten Löchern in einem Papierstreifen speicherte. Sie wurden ab dem späten 19. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre weit verbreitet eingesetzt, besonders in der Telekommunikation (Telegrafie) und in der frühen Computertechnik.

  • Funktionsweise: Die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Lochs an einer bestimmten Position repräsentierte binäre Daten (Bits). Ein Loch steht üblicherweise für eine "1" und kein Loch für eine "0". Mehrere Löcher quer zum Streifen bildeten ein Zeichen oder einen Befehl.

  • Anwendungen:

    • Telegrafie: Lochstreifen ermöglichten die automatische Übertragung von Nachrichten über Telegrafenleitungen.
    • Computertechnik: In frühen Computern dienten Lochstreifen zur Dateneingabe, Programmspeicherung und als Datenträger für Sicherungskopien. Sie waren ein wichtiges Medium für die Steuerung von numerisch gesteuerten Maschinen (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/numerische%20steuerung).
    • Musikinstrumente: Lochstreifen wurden auch in mechanischen Musikinstrumenten wie Orchestrions verwendet, um die Melodie und die gespielten Instrumente zu steuern.
  • Vorteile:

    • Kostengünstig: Das Material (Papier) war relativ billig.
    • Robust: Widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen als Magnetbänder.
    • Langzeitlagerung: Daten konnten lange Zeit gespeichert werden, solange der Streifen trocken und vor Beschädigung geschützt war.
  • Nachteile:

    • Langsam: Das Einlesen und Ausgeben von Daten war im Vergleich zu späteren Speichermedien sehr langsam.
    • Sperrig: Die Lagerung großer Datenmengen erforderte viel Platz.
    • Nicht wiederbeschreibbar: Einmal gestanzt, konnten die Daten nicht einfach geändert werden. Änderungen erforderten das Erstellen eines neuen Lochstreifens.
    • Fehleranfällig: Das Papier konnte reißen oder die Löcher konnten sich verformen, was zu Fehlern beim Lesen führte.
    • Umständliche Bearbeitung: Das Editieren von Daten war sehr aufwendig und erforderte spezielle Geräte.
  • Ersatz durch andere Technologien: Lochstreifen wurden schließlich durch fortschrittlichere Speichermedien wie Magnetbänder, Disketten und Festplatten ersetzt, die höhere Speicherkapazität, schnellere Zugriffszeiten und Wiederbeschreibbarkeit boten. Sie gelten heute als weitgehend veraltet, sind aber immer noch ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Computertechnik. Die Lochkarten und Lochstreifen gehören zu den https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Datenträgern.