Was ist habilitation?

Die Habilitation ist ein akademischer Grad im deutschen und österreichischen Hochschulsystem. Sie wird nach Erlangung des Doktorgrades und erfolgreichem Abschluss einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit verliehen, die den Fortschritt der fachlichen Expertise und wissenschaftlichen Unabhängigkeit des Bewerbers demonstriert.

Bei einer Habilitation handelt es sich um einen umfangreichen Forschungsprozess, der in der Regel mehrere Jahre dauert. Während dieser Zeit arbeiten Habilitanden eigenständig an einem wissenschaftlichen Projekt, führen Forschung durch und produzieren eine oder mehrere wissenschaftliche Arbeiten, die als Habilitationsschrift(en) bekannt sind. Im Gegensatz zur Promotion, bei der es darum geht, neues Wissen zu erwirken, fordert die Habilitation eine Zusammenstellung des vorhandenen Wissens in einem bestimmten Fachgebiet.

Um sich zur Habilitation bewerben zu können, muss man in der Regel eine qualifizierte Promotion abgeschlossen haben und über mehrere Jahre Lehrtätigkeit an einer Hochschule gesammelt haben. In den meisten Fällen erfolgt die Habilitation in einem akademischen Fach, in dem man bereits promoviert wurde, aber auch interdisziplinäre Habilitationen sind möglich.

Die Habilitation erfolgt durch eine vom Fachbereich bzw. der Fakultät ernannte Habilitationskommission, die aus Professoren oder anderen qualifizierten Akademikern besteht. Diese Kommission bewertet die Habilitationsschrift(en) sowie die mündliche Prüfung, die als Habilitationsvortrag bekannt ist. Die Anforderungen und Bewertungskriterien können je nach Fachbereich und Hochschule unterschiedlich sein.

Nach erfolgreicher Habilitation erhält man den akademischen Titel "Privatdozent" (PD) in Deutschland oder "Dozent" in Österreich. Dieser Titel berechtigt zur eigenständigen Lehrtätigkeit an Universitäten und Hochschulen sowie zur Betreuung von Promotionsstudenten. Mit einer Habilitation kann man sich außerdem für eine Professur bewerben.