Der Begriff "Habitus" stammt aus der Soziologie und der Philosophie und bezieht sich auf die Summe der individuellen Verhaltensweisen, Überzeugungen, Gewohnheiten und Werte einer Person. Der Habitus prägt maßgeblich das Verhalten einer Person und wird durch soziale, kulturelle und persönliche Einflüsse geprägt.
Pierre Bourdieu, ein französischer Soziologe, hat den Begriff des Habitus eingeführt und in seinen Schriften ausführlich behandelt. Er betrachtete den Habitus als wesentlichen Bestandteil der sozialen Struktur, der die Handlungsweisen und Entscheidungen von Menschen beeinflusst.
Der Habitus ist also eine Art "mentale Struktur", die durch wiederholte Handlungen und Erfahrungen geformt wird und das Verhalten einer Person in bestimmten Situationen prägt. Er kann sowohl bewusste als auch unbewusste Verhaltensweisen umfassen und manifestiert sich in der Sprache, der Kleidung, den Essgewohnheiten und anderen Aspekten des Alltagslebens.
Der Habitus kann sich im Laufe der Zeit verändern, beispielsweise durch neue Erfahrungen oder durch gezielte Reflexion und Selbsterkenntnis. Er ist jedoch auch relativ stabil und kann in bestimmten sozialen Gruppen oder Kulturen ähnliche Merkmale aufweisen.
Insgesamt kann der Habitus als ein Konzept betrachtet werden, das die Verbindung zwischen der individuellen Persönlichkeit und den gesellschaftlichen Strukturen herstellt und eine wichtige Rolle bei der Erklärung menschlichen Verhaltens spielt.
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