Was ist tamas?
Tamas
Tamas (Sanskrit: तमस्, tamas) ist ein Begriff aus der indischen Philosophie und Psychologie, insbesondere aus dem Samkhya und Vedanta. Er repräsentiert eines der drei Gunas, der fundamentalen Eigenschaften der Natur (Prakriti). Die anderen beiden Gunas sind Sattva und Rajas.
Tamas steht für:
- Dunkelheit, Trägheit und Unwissenheit: Es ist der Zustand der Undurchsichtigkeit, der Verhüllung und des Widerstands gegen Veränderung.
- Stagnation und Apathie: Tamas führt zu Passivität, Faulheit und einem Mangel an Motivation.
- Schwere und Bindung: Es manifestiert sich als Gefühl der Schwere, sowohl körperlich als auch geistig, und als Anhaftung an materielle Dinge.
- Verwirrung und Illusion: Tamas verdunkelt das Bewusstsein und führt zu Fehlwahrnehmungen und Irrtümern.
- Zerstörung und Tod: Im Zyklus von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung (wobei Sattva für Schöpfung, Rajas für Erhaltung steht) ist Tamas mit Zerstörung verbunden. Dies ist jedoch nicht im negativen Sinne zu verstehen, sondern als notwendiger Prozess, um Raum für Neues zu schaffen.
Ein Übermaß an Tamas im Leben kann zu folgenden Auswirkungen führen:
- Körperlich: Übergewicht, Müdigkeit, Krankheiten.
- Geistig: Depressionen, Angstzustände, Unklarheit, mangelnde Konzentration.
- Spirituell: Ignoranz, spirituelle Stagnation, ein Gefühl der Sinnlosigkeit.
Es ist wichtig zu beachten, dass Tamas nicht per se "schlecht" ist. Wie die anderen Gunas hat es seine Funktion. Tamas ist notwendig für Ruhe, Schlaf und Erholung. Das Problem entsteht, wenn Tamas im Leben überwiegt und zu den oben genannten negativen Auswirkungen führt.
Möglichkeiten, Tamas zu reduzieren:
- Achtsame Ernährung: Bevorzugung frischer, leichter und nahrhafter Lebensmittel (Sattva-betont). Vermeidung schwerer, fetter und verarbeiteter Lebensmittel.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität hilft, Stagnation zu überwinden und Energie freizusetzen.
- Meditation und Achtsamkeit: Diese Praktiken helfen, das Bewusstsein zu klären und Verwirrung zu reduzieren.
- Dienende Tätigkeiten: Engagement für andere und das Leben eines sinnvolles Leben kann helfen, Apathie zu überwinden.
- Exposition gegenüber Licht und frischer Luft: Dies kann helfen, Dunkelheit und Trägheit zu reduzieren.
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