Was ist piktorialismus?

Der Piktorialismus ist eine fotografische Bewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand und bis in die 1920er Jahre hinein anhielt. Sie zeichnete sich durch die Verwendung von weichen Fokus, atmosphärischen Effekten und einer bewussten Verzerrung oder Manipulation von Fotos aus.

Die Piktoralisten betrachteten Fotografie als Kunstform und setzten sich von der dokumentarischen und technischen Natur der Fotografie ab. Sie strebten danach, Bilder zu schaffen, die eher wie Gemälde aussahen und eine emotionale Wirkung auf den Betrachter hatten.

Die Piktoralisten verwendeten verschiedene Techniken, um diesen ästhetischen Effekt zu erzielen. Dazu gehörten zum Beispiel das Gummidruckverfahren, das durch ein spezielles Verfahren Bilder mit subtilem, verschwommenem Fokus und einer weichen Palette von Grautönen erzeugte. Auch der Bromöldruck, eine alternative Drucktechnik, die ähnliche Effekte wie der Gummidruck erzielte, war beliebt.

Der Piktorialismus beeinflusste die spätere Entwicklung der Fotografie, indem er den Weg für experimentellere und künstlerischere Ansätze ebnete. Obwohl die Bewegung im Laufe der Zeit an Bedeutung verlor, sind ihre Ideen und Techniken bis heute relevant und werden von vielen Fotografen als Inspirationsquelle genutzt.

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