Was ist nuklearmedizin?

Nuklearmedizin ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Anwendung von radioaktiven Substanzen in der Diagnose und Behandlung von Krankheiten beschäftigt. Dabei werden radioaktive Substanzen, auch Radiopharmaka genannt, in den Körper eingebracht, um Bilder aus dem Inneren des Körpers zu erhalten oder um gezielt Krankheiten zu behandeln.

In der diagnostischen Nuklearmedizin werden nuklearmedizinische Bildgebungsverfahren eingesetzt, wie zum Beispiel die Szintigraphie oder die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Bei diesen Verfahren wird den Patienten eine geringe Menge radioaktiver Substanz verabreicht, die sich in bestimmten Organen anreichert. Mit Hilfe von speziellen Detektoren können dann Bilder des Körpergewebes und der Organfunktion erstellt werden. Dadurch kann eine Vielzahl von Erkrankungen, wie Tumore, Gefäßveränderungen oder Entzündungsprozesse, erkannt und lokalisiert werden.

In der therapeutischen Nuklearmedizin werden spezielle radioaktive Substanzen eingesetzt, um Krankheiten zu behandeln. Ein bekanntes Beispiel ist die Radiojodtherapie bei Schilddrüsenkrebs. Dabei wird dem Patienten radioaktives Jod verabreicht, das sich in den Krebszellen anreichert und diese gezielt bestrahlt.

Nuklearmedizinische Verfahren sind in der Regel sehr schonend für den Patienten, da die eingesetzten Mengen an radioaktiven Substanzen gering sind und die Strahlenbelastung meist niedrig ist. Die Verfahren haben jedoch spezifische Anforderungen an die Durchführung und Auswertung, weshalb sie von speziell ausgebildeten Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Die Nuklearmedizin ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Medizin und wird zur Diagnose und Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt, darunter Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Erkrankungen und Stoffwechselstörungen.