Der Neoexpressionismus oder auch Neue Wilden ist eine Kunstrichtung, die in den 1970er und 1980er Jahren entstand. Sie wurde als Gegenbewegung zum abstrakten Minimalismus und Konzeptkunst entwickelt und zeichnete sich durch eine expressive, oft figurative Darstellungsweise aus.
Der Neoexpressionismus knüpfte an die expressionistische Kunst des 20. Jahrhunderts an, die sich durch emotionale Ausdruckskraft, Verzerrungen und expressive Pinselführung auszeichnete. Allerdings distanzierten sich die Künstler des Neoexpressionismus von der politischen und sozialen Kritik des klassischen Expressionismus und konzentrierten sich stattdessen auf persönliche und individuelle Ausdrucksformen.
Die bedeutendsten Vertreter des Neoexpressionismus waren vor allem deutsche Künstler wie Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Jörg Immendorff und A.R. Penck. Sie setzten auf eine expressiv-dynamische Ausdrucksweise, die häufig mit kräftigen Farben, großformatigen Bildern und starken Kontrasten einherging. Die Darstellungen waren oft provokativ, mythologisch oder politisch aufgeladen.
Der Neoexpressionismus erfuhr international große Anerkennung und fand vor allem in den 1980er Jahren großen Anklang. Die Künstler wurden in wichtigen Ausstellungen gezeigt und ihre Werke erzielten hohe Preise auf dem Kunstmarkt. Allerdings wurde die Bewegung in den 1990er Jahren zunehmend kritisiert und es setzte eine Abkehr von der expressiven Malerei ein.
Heutzutage ist der Neoexpressionismus eine wichtige Strömung innerhalb der zeitgenössischen Kunstgeschichte und hat immer noch Einfluss auf viele Künstler weltweit.
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