Was ist nachhaltigkeitsfaktor?

Der Nachhaltigkeitsfaktor ist ein Mechanismus in der deutschen Rentenversicherung, der sicherstellen soll, dass die Renten langfristig finanzierbar bleiben, auch wenn sich die demografische Entwicklung verändert. Er berücksichtigt das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern.

Kernpunkte:

  • Funktionsweise: Der Nachhaltigkeitsfaktor mindert oder erhöht die jährliche Rentenanpassung (also die Rentenerhöhung), je nachdem, wie sich das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern entwickelt. Steigt die Zahl der Rentner im Verhältnis zu den Beitragszahlern, wird die Rentenanpassung geringer ausfallen. Sind es weniger Rentner im Verhältnis zu den Beitragszahlern, kann die Rentenanpassung höher ausfallen.

  • Ziel: Das Hauptziel des Nachhaltigkeitsfaktors ist die Stabilisierung des Beitragssatzes zur Rentenversicherung über einen längeren Zeitraum. Er soll verhindern, dass die Beiträge für die jüngere Generation unzumutbar steigen, um die Renten der älteren Generation zu finanzieren.

  • Kritik: Der Nachhaltigkeitsfaktor ist umstritten. Kritiker bemängeln, dass er vor allem zu Lasten der Rentner geht, da Rentenerhöhungen dadurch geringer ausfallen können. Sie argumentieren, dass andere Maßnahmen, wie z.B. eine stärkere Beteiligung des Staates an der Rentenfinanzierung oder eine Erhöhung des Renteneintrittsalters, sinnvoller wären.

  • Auswirkungen: Die tatsächlichen Auswirkungen des Nachhaltigkeitsfaktors auf die Rentenanpassung hängen von der jeweiligen demografischen Entwicklung ab. In den letzten Jahren hat er tendenziell dazu beigetragen, die Rentenerhöhungen zu dämpfen.

Wichtige Aspekte (mit Links zu weiteren Informationen):