Was ist gelelektrophorese?

Die Gelelektrophorese ist eine Methode zur Trennung und Analyse von makromolekularen Substanzen wie Proteinen oder Nukleinsäuren. Sie basiert auf dem Prinzip der elektrophoretischen Mobilität, bei dem die geladenen Moleküle unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes durch ein Gel wandern.

Es gibt zwei Haupttypen von Gelelektrophorese: die native Gelelektrophorese und die denaturierende Gelelektrophorese. Bei der native Gelelektrophorese werden die Moleküle in ihrer nativen Zustand ohne Behandlung mit Detergenzien oder Denaturierungsmitteln analysiert. Dies ermöglicht die Untersuchung ihrer natürlichen Konformation und Funktion.

Bei der denaturierenden Gelelektrophorese hingegen werden die Moleküle vor der Analyse denaturiert, um ihre Sekundär- und Tertiärstrukturen zu verändern. Dies ermöglicht die Trennung nach Größe oder Ladung.

Der Geltyp, der für die Gelelektrophorese verwendet wird, kann entweder ein Polyacrylamidgel für Proteine oder ein Agarosegel für Nukleinsäuren sein. Die Poren des Gels wirken als Sieb, um die Moleküle aufgrund ihrer Größe zu trennen.

Die Moleküle werden während der Elektrophorese in das Gel geladen und dann durch ein elektrisches Feld bewegt. Aufgrund ihrer jeweiligen Größe und Ladung bewegen sich die Moleküle mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch das Gel. Dabei können sie mithilfe von Farbstoffen oder spezifischen Antikörpern sichtbar gemacht werden.

Gelelektrophorese wird in der medizinischen Diagnostik, biologischen Forschung und forensischen Analyse eingesetzt, um Proteine oder Nukleinsäuren zu trennen, zu quantifizieren und zu charakterisieren. Diese Methode ist unter anderem auch für die Bestimmung von Gendefekten, die Identifizierung von genetischen Fingerabdrücken und die Überwachung von Proteinexpression in Zellen oder Geweben wichtig.

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