Was ist butoh?

Butoh ist eine avantgardistische Form des zeitgenössischen japanischen Tanzes, die in den 1960er Jahren entstand. Die Kunstform wurde von den Tänzern Tatsumi Hijikata und Kazuo Ohno entwickelt und zeichnet sich durch ihre expressiven und oft verstörenden Bewegungen aus.

Butoh wurde als eine Reaktion auf den westlichen Einfluss auf den japanischen Tanz und die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs in Japan gesehen. Die Tänzer verwendeten Butoh, um ihre Emotionen und Erfahrungen auszudrücken und körperliche und geistige Grenzen zu erforschen.

Die Bewegungen in Butoh sind oft langsam und kontrolliert, mit starkem Fokus auf Körperlichkeit und Körpervibrationen. Die Tänzer nehmen oft unnatürliche Posen und verwenden make-upähnliche Körperbemalung, um eine unheimliche und surreale Atmosphäre zu schaffen.

Obwohl Butoh anfangs in Japan entstand, hat es sich mittlerweile international verbreitet und wird von Tänzern auf der ganzen Welt praktiziert. Die Kunstform hat zahlreiche Variationen und Stile inspiriert und hat auch Einflüsse auf andere Kunstbereiche wie Theater, Film und bildende Kunst.

Butoh wird oft als eine Art existenzieller Tanz betrachtet, der das Unausgesprochene und das Unterbewusste erforscht. Die Tänzer nutzen den Körper als Ausdrucksform, um tiefgründige und oft verstörende Themen wie Tod, Sexualität, Natur und Identität darzustellen.

Insgesamt ist Butoh eine einzigartige und faszinierende Kunstform, die bis heute weiterentwickelt wird. Es bleibt einer der markantesten Beiträge Japans zur zeitgenössischen Tanzkultur.

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