Was ist reaktionsenthalpie?

Reaktionsenthalpie

Die Reaktionsenthalpie (ΔH) ist die Änderung der Enthalpie, die während einer chemischen Reaktion auftritt, die bei konstantem Druck durchgeführt wird. Sie ist ein thermodynamischer Parameter, der angibt, ob eine Reaktion Wärme abgibt (exotherm) oder Wärme aufnimmt (endotherm).

  • Definition: Die Reaktionsenthalpie ist die Differenz zwischen der Enthalpie der Produkte und der Enthalpie der Edukte: ΔH = H<sub>Produkte</sub> - H<sub>Edukte</sub>

  • Exotherme Reaktionen: Bei exothermen Reaktionen wird Wärme freigesetzt, d.h. die Enthalpie der Produkte ist geringer als die Enthalpie der Edukte. Folglich ist ΔH < 0 (negativ). Beispiel: Verbrennung.

  • Endotherme Reaktionen: Bei endothermen Reaktionen wird Wärme aufgenommen, d.h. die Enthalpie der Produkte ist höher als die Enthalpie der Edukte. Folglich ist ΔH > 0 (positiv). Beispiel: Schmelzen von Eis.

  • Standardreaktionsenthalpie (ΔH<sup></sup>): Die Standardreaktionsenthalpie ist die Reaktionsenthalpie, wenn alle Reaktanten und Produkte in ihren Standardzuständen vorliegen (normalerweise 298 K und 1 bar).

  • Messung: Die Reaktionsenthalpie kann experimentell mit einem Kalorimeter gemessen werden.

  • Hess'scher Satz: Der Hess'sche%20Satz besagt, dass die Enthalpieänderung einer Reaktion nur vom Anfangs- und Endzustand abhängt und unabhängig vom Reaktionsweg ist. Dies ermöglicht die Berechnung von Reaktionsenthalpien aus anderen bekannten Enthalpieänderungen.

  • Anwendungen: Die Kenntnis der Reaktionsenthalpie ist wichtig für die Vorhersage der Wärmebilanz chemischer Prozesse, für die Berechnung von Gleichgewichtskonstanten und für das Verständnis der Stabilität chemischer Verbindungen.

  • Bindungsenergie: Die Bindungsenergie kann verwendet werden, um die Reaktionsenthalpie abzuschätzen. Bei einer Reaktion werden Bindungen in den Reaktanten gebrochen (endothermer Prozess) und Bindungen in den Produkten gebildet (exothermer Prozess).