Was ist fehlerstromschutzschalter?

Fehlerstromschutzschalter (RCD)

Ein Fehlerstromschutzschalter (RCD), auch FI-Schalter genannt, ist ein lebensrettendes Gerät, das in elektrischen Anlagen eingesetzt wird, um Stromschläge zu verhindern. Er schaltet den Stromkreis automatisch ab, wenn ein Fehlerstrom fließt, also ein Strom, der nicht über den vorgesehenen Leiter zurückfließt, sondern beispielsweise über einen Menschen oder die Erde abgeleitet wird.

Funktionsweise:

Der RCD überwacht den Strom, der durch die Zuleitung (Phase) fließt, und den Strom, der durch die Rückleitung (Neutralleiter) zurückfließt. Im Normalbetrieb sind diese Ströme gleich groß. Wenn ein Fehlerstrom auftritt, entsteht eine Differenz zwischen diesen Strömen. Sobald diese Differenz einen bestimmten Wert (den Auslösestrom) überschreitet, schaltet der RCD den Stromkreis innerhalb von Millisekunden ab.

Wichtige Parameter:

  • Auslösestrom (IΔn): Der Strom, bei dem der RCD auslösen muss. Typische Werte sind 30 mA (Personenschutz), 300 mA (Brandschutz) oder höhere Werte für spezielle Anwendungen. Siehe auch: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Auslösestrom
  • Auslösezeit: Die Zeit, innerhalb der der RCD auslösen muss. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und muss beispielsweise bei einem Auslösestrom von 30mA sehr kurz sein, um Personenschutz zu gewährleisten.
  • Bemessungsstrom (In): Der maximale Strom, den der RCD dauerhaft führen kann, ohne beschädigt zu werden.
  • Bemessungsspannung (Un): Die Spannung, für die der RCD ausgelegt ist.

Anwendungsbereiche:

RCDs sind in vielen Bereichen vorgeschrieben und werden empfohlen:

  • Feuchträume: Bäder, Duschen, Waschküchen.
  • Außenbereiche: Garten, Terrasse.
  • Baustellen: Zum Schutz vor Stromschlägen durch beschädigte Geräte.
  • Steckdosen, die von Laien benutzt werden: Um das Risiko von Stromschlägen zu minimieren.
  • Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Vorteile:

  • Personenschutz: Verhindert lebensgefährliche Stromschläge.
  • Brandschutz: Reduziert das Risiko von Bränden, die durch Fehlerströme verursacht werden.
  • Anlagenschutz: Kann Schäden an elektrischen Geräten verhindern.

Typen von RCDs:

Es gibt verschiedene Typen von RCDs, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungsbereichen unterscheiden:

  • Typ AC: Erkennen nur Wechselfehlerströme.
  • Typ A: Erkennen Wechselfehlerströme und pulsierende Gleichfehlerströme. Sie sind für die meisten Anwendungen geeignet.
  • Typ F: Entwickelt für Geräte mit Frequenzumrichtern, z.B. Waschmaschinen.
  • Typ B: Erkennen Wechselfehlerströme, pulsierende Gleichfehlerströme und glatte Gleichfehlerströme. Sie sind für spezielle Anwendungen wie Ladestationen für Elektrofahrzeuge erforderlich. Siehe auch: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Typ%20B%20RCD

Prüfung:

RCDs sollten regelmäßig (mindestens alle 6 Monate) durch Betätigung der Testtaste geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Eine umfassendere Prüfung mit einem speziellen Prüfgerät sollte von einem Elektriker durchgeführt werden. Siehe auch: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/RCD%20Prüfung

Installation:

Die Installation von RCDs sollte nur von qualifizierten Elektrikern durchgeführt werden. Siehe auch: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/RCD%20Installation

Zusammenfassend:

Der Fehlerstromschutzschalter ist ein unverzichtbares Sicherheitselement in modernen Elektroinstallationen, das Leben retten und Sachschäden verhindern kann. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Personenschutzes im Bereich Elektrotechnik.