Die Vigenère-Chiffre, benannt nach dem französischen Diplomaten Blaise de Vigenère, ist eine polyalphabetische Substitution, also ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren. Es wurde im 16. Jahrhundert entwickelt und gilt als einer der ersten praktisch angewendeten kryptographischen Algorithmen.
Im Gegensatz zu einfachen Caesar-Chiffren, die jede Buchstabe im Klartext um einen festen Wert verschieben, verwendet die Vigenère-Chiffre mehrere Alphabettabellen, die als Vigenère-Tafel bezeichnet werden. Jedes Zeichen im Klartext wird dann mit einem Zeichen aus der entsprechenden Tabelle ersetzt, abhängig von einem geheimen Schlüsselwort.
Die Vigenère-Chiffre arbeitet wie folgt:
Um den Chiffretext wieder zu entschlüsseln, wird der Chiffretext mit demselben Schlüsselwort verknüpft und in der Vigenère-Tafel wird der Klartextbuchstabe gefunden.
Die Vigenère-Chiffre galt lange Zeit als sicher, da die Wiederholung des Schlüsselwortes die Analyse der Häufigkeitsverteilung der Buchstaben erschwert. Allerdings wurde im 19. Jahrhundert ein Verfahren entwickelt, um die Vigenère-Chiffre zu brechen, indem man die Länge des Schlüsselwortes bestimmt. Heutzutage wird die Vigenère-Chiffre nicht mehr als sicher angesehen und ist eher ein historisches Beispiel für symmetrische Verschlüsselung.
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