Was ist thukydides-falle?

Die "Thukydides-Falle" bezieht sich auf eine Theorie des politischen Wissenschaftlers Graham Allison. Die Bezeichnung stammt von dem antiken griechischen Historiker Thukydides, der den Konflikt zwischen den aufsteigenden Mächten Athens und Sparta sowie deren Verbündeten im Peloponnesischen Krieg beschrieben hat.

Gemäß der Thukydides-Falle besteht die allgemeine Gefahr, dass ein Krieg zwischen einer aufstrebenden Weltmacht und einer etablierten Supermacht unausweichlich wird. Der Grund dafür ist, dass die aufstrebende Macht dem etablierten Machtstatus der Supermacht immer mehr ähnelt und somit als Bedrohung wahrgenommen wird. Dies kann zu Spannungen und Konflikten führen, da die Supermacht bestrebt ist, ihre Vormachtstellung zu bewahren, während die aufstrebende Macht nach Einfluss und Macht strebt.

Allison argumentiert, dass diese Thukydides-Falle in der Geschichte bereits mehrmals aufgetreten ist, wie zum Beispiel im Konflikt zwischen Großbritannien und Deutschland im Ersten Weltkrieg oder zwischen den USA und der Sowjetunion im Kalten Krieg. Er warnt davor, dass dieselbe Falle auch im gegenwärtigen geopolitischen Kontext zwischen den aufsteigenden Kräften Chinas und der etablierten Supermacht USA auftreten könnte.

Allison betont jedoch, dass die Thukydides-Falle kein unabwendbares Ergebnis sein muss. Durch Diplomatie, Dialog und Vertrauensbildung können diese Konflikte vermieden oder zumindest abgeschwächt werden. Dennoch bleibt die Thukydides-Falle eine bedeutende Theorie, um die Dynamik von Konflikten zwischen aufstrebenden und etablierten Mächten zu verstehen.

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