Was ist subsidiarität?

Subsidiarität ist ein politisches Prinzip, das besagt, dass Entscheidungen und Handlungen auf der niedrigstmöglichen Ebene getroffen werden sollten. Es wurde ursprünglich im Zusammenhang mit der Europäischen Union entwickelt, wird aber auch in anderen politischen und organisatorischen Kontexten verwendet.

Das Prinzip der Subsidiarität basiert auf der Idee, dass lokale Institutionen und Gemeinschaften besser in der Lage sind, Probleme und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu erkennen und entsprechende Lösungen zu finden. Es geht davon aus, dass Entscheidungen am besten dort getroffen werden sollten, wo ihre Auswirkungen am stärksten spürbar sind.

Durch die Anwendung des Subsidiaritätsprinzips wird angestrebt, zentralistische Tendenzen zu begrenzen und eine größere Autonomie und Verantwortung auf lokaler und regionaler Ebene zu ermöglichen. Dies soll die Demokratie stärken und Bürgern eine größere Beteiligung ermöglichen.

In der Europäischen Union ist das Prinzip der Subsidiarität in den Verträgen verankert und bedeutet, dass die EU nur dann in Bereiche eingreifen sollte, in denen ihre Maßnahmen einen klaren Mehrwert haben und auf unteren Ebenen keine ausreichenden Ergebnisse erzielt werden können. Es soll sicherstellen, dass die Entscheidungsgewalt auf der geeignetesten Ebene liegt, sei es auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene.

Insgesamt geht es bei der Subsidiarität darum, eine effektive und effiziente Governance zu fördern, indem Entscheidungen so nah wie möglich an den Menschen getroffen werden, die von ihnen betroffen sind. Es ist wichtig, dass diejenigen, die am besten über lokale Bedürfnisse und Umstände Bescheid wissen, die Verantwortung und das Vertrauen erhalten, entsprechende Entscheidungen zu treffen.