Was ist rechtspositivismus?

Rechtspositivismus

Der Rechtspositivismus ist eine rechtsphilosophische Strömung, die die Gültigkeit von Recht nicht von moralischen oder ethischen Werten ableitet, sondern von sozialen Tatsachen. Das bedeutet, dass ein Gesetz gültig ist, wenn es auf die richtige Weise erlassen wurde, unabhängig davon, ob es als gerecht empfunden wird oder nicht.

Kernideen:

  • Trennungsthese: Recht und Moral sind begrifflich getrennt. Ein ungerechtes Gesetz kann dennoch gültig sein. Siehe: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Trennungsthese
  • Soziale Genese: Recht entsteht durch soziale Prozesse und Institutionen. Es ist ein Produkt menschlicher Setzung.
  • Geltung: Die Geltung eines Gesetzes beruht auf seiner korrekten Entstehung gemäß den Regeln des Rechtssystems, nicht auf seinem moralischen Wert.

Wichtige Vertreter:

Kritik:

  • Der Rechtspositivismus kann dazu führen, dass ungerechte Gesetze als gültig angesehen werden.
  • Er vernachlässigt die Bedeutung von Moral und Gerechtigkeit für die Akzeptanz und Legitimität von Recht.
  • Die Frage, was "korrekte Entstehung" bedeutet, kann selbst umstritten sein, besonders in Zeiten politischer Umbrüche. Siehe: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Legitimität

Varianten:

  • Inklusiver Rechtspositivismus: Moralische Werte können in Ausnahmefällen Teil des Rechts werden, wenn das Rechtssystem dies vorsieht.
  • Exklusiver Rechtspositivismus: Moralische Werte sind niemals Teil des Rechts.

Der Rechtspositivismus ist eine wichtige Strömung in der Rechtsphilosophie, die das Verständnis von Recht und seiner Beziehung zu Moral und Gesellschaft maßgeblich geprägt hat. Siehe: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Rechtsphilosophie