Was ist prädikant?

Prädikant (Prädikat) in der Logik und Sprachphilosophie

Ein Prädikant, oft auch Prädikat genannt, ist ein zentraler Begriff in der Logik und der Sprachphilosophie. Er beschreibt eine Eigenschaft oder Relation, die von einem Subjekt ausgesagt wird.

Kernaspekte:

  • Aussage über Subjekte: Ein Prädikant sagt etwas über ein oder mehrere Objekte (Subjekte) aus. Z.B. in der Aussage "Sokrates ist ein Mensch" ist "Mensch" der Prädikant, der Sokrates eine Eigenschaft zuschreibt.

  • Stelligkeit (Arität): Die Stelligkeit eines Prädikanten gibt an, wie viele Argumente (Subjekte) er benötigt.

    • Einstelliges Prädikat (monadisch): Beschreibt eine Eigenschaft eines einzelnen Objekts (z.B. "ist rot").
    • Zweistelliges Prädikat (dyadisch): Beschreibt eine Beziehung zwischen zwei Objekten (z.B. "liebt").
    • Mehrstelliges Prädikat: Beschreibt eine Beziehung zwischen drei oder mehr Objekten.
  • Wahrheitswert: Prädikanten nehmen einen Wahrheitswert (wahr oder falsch) an, wenn sie auf bestimmte Subjekte angewendet werden.

  • Formale Darstellung: In der Prädikatenlogik werden Prädikanten durch Symbole dargestellt, gefolgt von Variablen für die Subjekte (z.B. P(x) für "x hat die Eigenschaft P" oder L(x, y) für "x liebt y").

  • Unterscheidung von Individuenkonstanten: Prädikanten sind von Individuenkonstanten zu unterscheiden. Individuenkonstanten bezeichnen spezifische Objekte (z.B. "Sokrates"), während Prädikanten allgemeine Eigenschaften oder Beziehungen beschreiben.

  • Bedeutung in der Linguistik: In der Linguistik entspricht der Prädikant oft dem Verb bzw. dem verbalen Teil eines Satzes, der die Handlung, den Zustand oder die Beziehung beschreibt.

  • Beispiele:

    • "Ist weise" (einstellig)
    • "Ist größer als" (zweistellig)
    • "Gibt ... an ... weiter" (dreistellig)