Was ist plattenbau?

Der Plattenbau, auch bekannt als Großplattenbau oder einfach Platte, ist ein Baustil, der vor allem in den 1950er bis 1990er Jahren in vielen Ländern des Ostblocks praktiziert wurde. Es handelt sich um Wohngebäude, die aus industriell gefertigten Betonplatten bestehen. Der Plattenbau war Teil der sozialistischen Wohnungsbaupolitik und sollte eine schnelle und kostengünstige Lösung zur Bewältigung des Wohnraumbedarfs bieten.

Die Plattenbauweise ermöglichte eine hohe Geschwindigkeit beim Bau der Wohnungen. Die Betonplatten wurden in Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort zusammengesetzt. Dies führte zur Entstehung von großen Wohnblocks mit vielen gleichartigen Wohnungen. In einigen Fällen erstrecken sich diese Plattenbau-Siedlungen über ganze Stadtviertel.

Die Qualität der Plattenbauten ist umstritten. Während die Bauweise schnell und kostengünstig war, gab es häufig Mängel in Bezug auf Schall- und Wärmedämmung sowie auf die ästhetische Qualität der Gebäude. Viele Plattenbauten wurden in den letzten Jahren modernisiert, um diesen Mängeln entgegenzuwirken und den Wohnkomfort zu verbessern.

Trotz der Kritik gibt es auch positive Aspekte des Plattenbaus. Die Gebäude sind oft großzügig dimensioniert und bieten viel Wohnraum. Zum Zeitpunkt ihrer Erbauung waren sie für viele Menschen eine willkommene Wohnalternative. Heute sind sie in einigen Regionen sogar Teil des städtischen Erbes und dienen als Symbol für eine bestimmte Epoche.

Plattenbauten sind in vielen ehemaligen sozialistischen Ländern anzutreffen, darunter Deutschland (insbesondere in der ehemaligen DDR), Polen, Russland, Ungarn und Bulgarien. In einigen Ländern wurden sie mittlerweile durch moderne Architekturstile und Bautechniken ersetzt, während in anderen Ländern immer noch neue Plattenbau-Siedlungen errichtet werden.