Was ist neuplatonismus?

Der Neuplatonismus war eine Philosophie und Weltanschauung, die im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. entstand. Sie basierte auf den Lehren des antiken Philosophen Platon, aber entwickelte diese weiter und integrierte auch Elemente aus anderen Schulen, insbesondere aus der stoischen Philosophie.

Der Neuplatonismus betonte die Existenz eines höchsten Prinzips, das als das Eine oder das Göttliche bezeichnet wurde. Dieses Eine war absolut, transzendent und unveränderlich. Aus dem Einen entstanden dann verschiedene Ebenen der Realität, die hierarchisch angeordnet waren. Die Seele des Menschen wurde als eine von diesen Ebenen betrachtet und als in der Lage angesehen, einen Weg zurück zum Einen zu finden, indem sie sich von materiellen Bindungen und Begierden befreite.

Ein bekannter Neuplatoniker war Plotin, der als Begründer des Neuplatonismus angesehen wird. Er betonte die Bedeutung der kontemplativen Erfahrung und Meditation als Mittel, um Einsicht in die Wahrheit zu erlangen und sich dem Einen anzunähern.

Der Neuplatonismus hatte einen großen Einfluss auf die Philosophie, Religion und mystische Tradition des späteren Mittelalters und der Renaissance. Es beeinflusste auch verschiedene religiöse Bewegungen wie den Gnostizismus und das Christentum.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Neuplatonismus als philosophische Schule und als religiöse Bewegung betrachtet werden kann. Einige Anhänger des Neuplatonismus verbanden ihre philosophischen Ansichten eng mit religiösen oder mystischen Überzeugungen und suchten nach einer persönlichen Verbindung zum Göttlichen.