Was ist kuomintang?

Die Kuomintang (KMT), auch bekannt als Chinesische Nationalpartei, ist eine politische Partei in Taiwan. Sie wurde 1912 gegründet und spielte eine bedeutende Rolle in der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Die Kuomintang wurde ursprünglich von Sun Yat-sen gegründet, einem revolutionären Führer, der maßgeblich zum Sturz der Qing-Dynastie und zur Gründung der Republik China beitrug. Die Partei verfolgte zunächst das Ziel, China zu reformieren und zu modernisieren.

Nach dem Tod von Sun Yat-sen im Jahr 1925 übernahm Chiang Kai-shek die Führung der Kuomintang. Unter seiner Herrschaft wurde die Partei autoritärer und kämpfte gegen die kommunistische Partei Chinas (KPC) im Chinesischen Bürgerkrieg.

Nach dem Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg im Jahr 1949 floh die Kuomintang unter der Führung von Chiang Kai-shek nach Taiwan und etablierte dort eine Exilregierung. Seitdem hat die Kuomintang die politische Landschaft in Taiwan geprägt, insbesondere in den Jahrzehnten, in denen Taiwan eine autoritäre Einparteienherrschaft war.

In den 1990er Jahren führte der wachsende Druck für Demokratisierung zur politischen Liberalisierung in Taiwan, und die Kuomintang verlor ihre absolute Macht. Seitdem hat die Partei eine Oppositionsrolle innegehabt und regelmäßig an Wahlen in Taiwan teilgenommen.

Die Kuomintang vertritt eine nationalistische Position und setzt sich für engere Beziehungen zum Festland China ein. Sie unterstützt auch die Idee einer wiedervereinigten China, jedoch unter der Bedingung einer demokratischen Regierung.

Die Kuomintang ist nach wie vor eine der großen politischen Parteien in Taiwan und stellt eine bedeutende politische Kraft dar. Sie hat sowohl konservative als auch progressive Flügel und ist oftmals in enger Konkurrenz mit der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP).