Kumari ist ein historischer und kultureller Titel und bezieht sich auf die lebenden Göttinnen im Hinduismus und Buddhismus. Kumari bedeutet auf Sanskrit "junge unverheiratete Frau" oder "prinzessin". In Nepal wird der Titel Kumari einer jungen Mädchen verliehen, die als Wiedergeburt der Hindu-Göttin Taleju angesehen wird und eine wichtige religiöse Figur darstellt.
Die Auswahl einer Kumari erfolgt nach strengen kulturellen und astrologischen Kriterien. Das Mädchen sollte zwischen 3 und 12 Jahren alt sein, eine bestimmte körperliche Erscheinung haben und aus einer bestimmten Kaste oder ethnischen Gruppe stammen. Sie muss auch bestimmte spirituelle und körperliche Merkmale besitzen, wie zum Beispiel, dass sie keine körperlichen Makel oder Narben haben darf.
Sobald das Mädchen zur Kumari gewählt wird, erhält sie den Status einer Göttin und verlässt ihr Zuhause, um in einem speziellen Tempel zu leben. Sie wird von Erziehungspersonen betreut und teilnimmt an religiösen Zeremonien und Festivals. Die Rolle der Kumari ist meist zeitlich begrenzt, denn wenn das Mädchen seine erste Menstruation erreicht oder aus anderen Gründen nicht mehr den strengen Kriterien entspricht, endet ihr Status als Kumari.
Die Kumari wird von den Menschen in Nepal hoch verehrt und als Quelle des Segens und der Glückseligkeit betrachtet. Menschen kommen von weit her, um sie zu sehen und ihre Segnungen zu erhalten. Die Kumari gilt als Vermittlerin zwischen den Menschen und den Göttern und wird in der Regel mit großem Respekt und Ehrfurcht behandelt.
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