Was ist kontenplan?

Kontenplan: Ein Überblick

Ein Kontenplan ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten, die in der Buchführung eines Unternehmens verwendet werden. Er dient als Grundlage für die Erfassung und Auswertung von Geschäftsvorfällen und ermöglicht eine übersichtliche Darstellung der finanziellen Situation.

Funktion und Zweck:

  • Systematisierung: Der Kontenplan strukturiert die Konten nach bestimmten Kriterien (z.B. nach Art der Aufwendungen oder Erträge).
  • Erfassung: Er ermöglicht die eindeutige Zuordnung von Geschäftsvorfällen zu den entsprechenden Konten.
  • Auswertung: Er bildet die Grundlage für die Erstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), die wichtige Informationen für die Unternehmensführung liefern.
  • Vergleichbarkeit: Ein standardisierter Kontenplan ermöglicht den Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche.

Aufbau und Struktur:

Kontenpläne sind in der Regel hierarchisch aufgebaut. Die oberste Ebene bildet die Kontenklasse, darunter folgen Kontengruppen und Einzelkonten. Die Konten werden in der Regel mit Nummern versehen, um eine eindeutige Identifizierung zu gewährleisten.

  • Kontenklassen: Sie fassen Konten mit ähnlichen Eigenschaften zusammen (z.B. Anlagevermögen, Umlaufvermögen, Eigenkapital, Fremdkapital, Aufwendungen, Erträge).
  • Kontengruppen: Sie untergliedern die Kontenklassen weiter (z.B. innerhalb des Anlagevermögens: Grundstücke, Gebäude, Maschinen).
  • Einzelkonten: Sie stellen die detaillierteste Ebene dar und erfassen einzelne Geschäftsvorfälle (z.B. innerhalb der Kontengruppe "Maschinen": Drehmaschine, Fräsmaschine).

Typen von Kontenplänen:

  • Standardkontenrahmen (SKR): Standardisierte Kontenpläne, die von Branchenverbänden oder der Finanzverwaltung entwickelt wurden (z.B. SKR03, SKR04).
  • Individualkontenpläne: Kontenpläne, die an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst sind. Sie basieren oft auf einem Standardkontenrahmen und werden um unternehmensspezifische Konten erweitert.

Wichtige Kontenbereiche:

  • Anlagevermögen: Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen langfristig dienen.
  • Umlaufvermögen: Vermögensgegenstände, die kurzfristig veräußert oder verbraucht werden.
  • Eigenkapital: Das Kapital, das dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt wurde.
  • Fremdkapital: Schulden gegenüber Dritten.
  • Aufwendungen: Wertminderungen, die durch den betrieblichen Leistungsprozess entstehen.
  • Erträge: Wertzuwächse, die durch den betrieblichen Leistungsprozess entstehen.