Die Kapu ist eine hawaiianische Tradition, die darauf abzielt, harmonisches Zusammenleben, soziale Ordnung und spirituelle Reinheit zu fördern. Das Wort "kapu" bedeutet "verboten" oder "tabu" und bezieht sich auf eine Reihe von Regeln und Vorschriften, die das Verhalten der Menschen in bestimmten Situationen und an bestimmten Orten regeln.
Die Kapu-Regeln wurden von den Kahunas, den spirituellen Führern der hawaiianischen Gesellschaft, festgelegt und waren essentiell, um den Frieden und die Balance innerhalb der Gemeinschaft zu bewahren. Sie waren auf verschiedenen Ebenen des hawaiianischen Lebens präsent, einschließlich sozialer Interaktion, Nahrungsmittelproduktion, Religion und Naturressourcennutzung.
Die Kapu-Regeln waren streng durchzusetzen und Verstöße wurden mit schweren Strafen, einschließlich Todesstrafe, geahndet. Einige der Kapu-Regeln betrafen Themen wie den Umgang mit den königlichen Familien, den Zugang zu bestimmten Tempeln oder heiligen Stätten, rituelle Reinigung bevor Betreteung eines bestimmten Gebiets, den Umgang mit Nahrung und das Sammeln von natürlichen Ressourcen.
Als die europäischen Siedler ab dem späten 18. Jahrhundert nach Hawaii kamen, wurden die Kapu-Regeln unterdrückt, da sie als Hindernis für die Christianisierung und das westliche Gesellschaftsmodell betrachtet wurden. Die Tradition ging allmählich verloren, wurde aber in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und ist heute ein wichtiger Bestandteil der hawaiianischen Kultur und Identität.
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