Was ist fluoreszenz?

Fluoreszenz ist ein Phänomen, bei dem bestimmte Substanzen Licht absorbieren und anschließend in Form von sichtbarem Licht wieder abgeben. Diese Substanzen werden als Fluorophore bezeichnet. Das abgegebene Licht hat eine längere Wellenlänge als das absorbierte Licht.

Fluoreszenz tritt aufgrund eines Prozesses namens "anregungsinduzierte Entspannung" auf. Wenn ein Fluorophor mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt wird, absorbiert es die Energie des Lichts und geht in einen angeregten Zustand über. Dieser angeregte Zustand ist instabil und kollabiert aufgrund von energetischen Prozessen in einen niedrigeren Energiezustand. Während dieses Kollaps sendet der Fluorophor das überschüssige Energie in Form von sichtbarem Licht aus.

Fluoreszenz wird in vielen Bereichen angewendet, insbesondere in der wissenschaftlichen Forschung und Diagnostik. Sie wird beispielsweise in der Molekular- und Zellbiologie eingesetzt, um bestimmte Moleküle oder Zellbestandteile sichtbar zu machen. Fluoreszenzmarkierungen werden auch in der Medizin verwendet, um Krankheiten zu diagnostizieren oder den Verlauf von Behandlungen zu überwachen.

Die Fluoreszenz ist auch ein wichtiger Bestandteil von leuchtenden Farbstoffen und Leuchtfarben. Diese nutzen das Prinzip der Fluoreszenz, um Licht zu emittieren und leuchtende Effekte zu erzeugen.

Es gibt auch Verbindungen, die unter UV-Licht fluoreszieren, wie zum Beispiel bestimmte Mineralien oder bestimmte Substanzen in Tinten oder Sicherheitsmerkmalen von Geldscheinen. Diese nutzen die Eigenschaft der Fluoreszenz, um sie von anderen Substanzen zu unterscheiden oder als optische Kennzeichnung zu dienen.

Fluoreszenz ist ein relativ schneller Prozess und kann in Echtzeit beobachtet werden. Sie ist empfindlich für die Umgebungsbedingungen wie pH-Wert, Temperatur oder Anwesenheit bestimmter Moleküle. Dies macht Fluoreszenz zu einer sehr vielseitigen und leistungsfähigen Technik in verschiedenen wissenschaftlichen und technologischen Anwendungen.