Die Barschel-Affäre war eine politische Affäre, die sich in den 1980er Jahren in Deutschland ereignete. Sie wurde nach dem damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, benannt, der im Zentrum des Skandals stand.
Die Affäre begann im September 1987, als Barschel in einem Fernsehinterview schwere Vorwürfe gegen seinen politischen Gegner, Björn Engholm, erhob. Er behauptete, dass Engholm in den illegalen Waffenhandel verwickelt sei. Barschel sollte diese Vorwürfe später nicht belegen können und es wurde vermutet, dass er bewusst falsche Informationen verbreitet hatte.
Kurz nach dem Interview wurde Barschel tot in seinem Hotelzimmer in Genf aufgefunden. Die Todesursache wurde offiziell als Selbstmord eingestuft, doch es gab viele Zweifel und Verschwörungstheorien, die bis heute über seinen Tod kursieren. Einige behaupten, dass er ermordet wurde, um seine politische Karriere zu beenden oder um politische Geheimnisse zu schützen.
Im Zuge der Affäre wurden viele Hintergrundinformationen ans Licht gebracht. Es wurde festgestellt, dass Barschel eine sogenannte "Schwarze Kasse" geführt hatte, aus der Gelder für politische Zwecke abgezweigt wurden. Es gab auch Enthüllungen über Verbindungen zu dubiosen Waffenhändlern und Geheimdiensten.
Die Barschel-Affäre führte zu einem Untersuchungsausschuss im schleswig-holsteinischen Landtag und zu einem überregionalen Medienaufschrei. Sie hatte erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Politik und führte schließlich zum Rücktritt von Björn Engholm als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.
Trotz vieler Untersuchungen und Gerichtsverfahren blieb die Wahrheit über die Barschel-Affäre weitgehend im Dunkeln und sie wird auch heute noch als eines der größten politischen Rätsel und Skandale Deutschlands betrachtet.
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