Ölsand (auch als Teersand bezeichnet) ist eine natürliche Ressource, die hauptsächlich in Kanada und Venezuela vorkommt. Ölsand besteht aus einer Mischung von Sand, Wasser und Bitumen, einem schweren, viskosen Öl. Die Gewinnung von Ölsand erfordert einen aufwändigen Prozess, der als Bergbau oder In-situ-Technologie (Förderung vor Ort) bezeichnet wird.
Beim Bergbau werden große Tagebaugruben erstellt, in denen der Ölsand abgebaut wird. Der gesamte Sand wird dann in große Behälter gefüllt und mit Wasser vermischt, um den Bitumen vom Sand zu trennen. Anschließend wird der Bitumen gereinigt und auf die gleiche Weise wie herkömmliches Rohöl raffiniert.
Die In-situ-Technologie wird angewendet, wenn der Ölsand tiefer unter der Erdoberfläche liegt. In diesem Fall werden Bohrlöcher gebohrt und Dampf oder Lösungsmittel in den Boden injiziert, um den Bitumen zu lösen. Der Bitumen wird dann an die Oberfläche gepumpt und weiterverarbeitet.
Die Gewinnung von Ölsand ist aufgrund der hohen Kosten und der starken Umweltauswirkungen umstritten. Der Bergbau verursacht massive Landschaftsveränderungen und hat einen hohen Energie- und Wasserverbrauch. Die In-situ-Technologie wiederum erfordert große Mengen an Wasser und Energie für die Erzeugung von Dampf oder Lösungsmitteln. Darüber hinaus produziert die Verbrennung von Bitumen hohe Mengen an Treibhausgasen und anderen Schadstoffen.
Dennoch sind die Vorkommen an Ölsand in Kanada enorm und machen das Land zu einem der größten Öllieferanten der Welt. Die kanadische Regierung unterstützt die Ölsandindustrie als wichtigen Wirtschaftszweig, während Umweltaktivisten und indigene Gemeinschaften sich für einen Ausstieg aus der Ölsandproduktion einsetzen, um die Umweltschäden zu minimieren.
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