Der Wandervogel war eine Jugendbewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland entstand. Sie war im Gegensatz zu anderen Jugendverbänden ihrer Zeit weniger politisch oder religiös geprägt und legte stattdessen den Schwerpunkt auf die Naturverbundenheit und die innere Entwicklung der Jugendlichen.
Die Wandervögel unternahmen ausgedehnte Wanderungen und Lehrgänge in der Natur. Sie erlernten praktische Fähigkeiten wie das Zelten, Feuermachen und die Orientierung in der Natur. Darüber hinaus standen gemeinsames Singen, Feiern und das Schaffen einer Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Die Ideale des Wandervogels waren von Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung geprägt. Es ging darum, sich von den Zwängen der damaligen Gesellschaft zu lösen und eine alternative Lebensweise zu praktizieren. Die Wandervögel strebten eine freie, naturnahe und kulturkritische Lebensweise an.
Die Bewegung hatte einen starken Einfluss auf die Jugendkultur in Deutschland und führte zu einer Vielzahl von jugendlichen Wander- und Freizeitvereinen. In den 1920er Jahren spaltete sich der Wandervogel in verschiedene Gruppen auf, die sich in ihren Zielen, Ansichten und Organisationsformen unterschieden. Einige davon wurden später von den Nationalsozialisten verboten, während andere bis heute existieren.
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