Was ist wandertaube?

Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) war eine nordamerikanische Taubenart, die im 19. Jahrhundert in riesigen Schwärmen durch den östlichen Teil Nordamerikas zog. Die Tauben wurden im Durchschnitt etwa 40 cm lang und wogen zwischen 200 und 250 Gramm.

Die Wandertaube hatte ein charakteristisches blaugraues Gefieder mit einem rostfarbenen Hals und einer bräunlichen Brust. Sie hatte lange Flügel und einen langen Schwanz.

Die Art war in Nordamerika weit verbreitet und brütete in dichten Wäldern, bevorzugt in Laub- und Mischwäldern. Die Wandertauben ernährten sich hauptsächlich von Eicheln, Bucheckern, Kastanien und anderen Baumsamen.

In den 1800er Jahren wurden Wandertauben wegen ihres Fleisches und ihrer Federn intensiv bejagt. Die massive Kommerzialisierung des Taubenfangs führte zu einem dramatischen Rückgang der Bestände. Zusätzlich machte die Abholzung großer Waldgebiete den Lebensraum der Tauben zusehends kleiner. Diese Faktoren führten letztendlich zum Aussterben der Wandertaube.

Die letzte bekannte Wandertaube wurde im Jahr 1900 in Ohio, USA, erschossen. Heute existieren nur noch ausgestopfte Exemplare in Museen und einige wenige Skelette. Die Geschichte der Wandertaube gilt als eine der großen Tragödien des Artenschutzes und hat zu einem verstärkten Bewusstsein für den Erhalt gefährdeter Arten geführt.

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