Was ist waldenser?

Die Waldenser waren eine religiöse Bewegung, die im 12. Jahrhundert in Lyon, Frankreich, entstand. Ursprünglich wurde die Bewegung von dem Kaufmann Petrus Waldus (Valdès) gegründet, der sich vom Katholizismus abwandte und eine Bibelübersetzung in die Volkssprache sowie einen einfachen Lebensstil propagierte.

Die Waldenser wurden von der katholischen Kirche als Ketzer angesehen und verfolgt. Sie waren bekannt für ihren starken Glauben, ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Papsttum und ihre Ablehnung weltlicher Machtstrukturen innerhalb der Kirche.

Aufgrund der Verfolgung flohen viele Waldenser in die umliegenden Gebirgsregionen wie die Cottischen Alpen in Nordwestitalien. Dort gründeten sie Gemeinschaften und wurden zu Bauern und Handwerkern. Sie lebten streng nach ihren religiösen Prinzipien und praktizierten ihre eigene Form des Christentums.

Im Verlauf der Jahrhunderte gewannen die Waldenser eine gewisse Autonomie und Anerkennung in den von ihnen bewohnten Gebieten. Im 17. Jahrhundert kam es jedoch erneut zu heftigen Verfolgungen durch die römisch-katholische Kirche, bei denen Tausende von Waldensern getötet wurden.

Im Laufe der Zeit fanden die Waldenser wieder etwas mehr religiöse und politische Freiheit. 1848 erkannte der König von Sardinien-Piemont ihre Religionsgemeinschaft als legal an und gewährte ihnen das Recht, ihre eigenen Schulen zu gründen und ihre Religion frei auszuüben.

Heute gibt es noch immer Waldensergemeinden in Italien, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern. Sie sind Teil der Evangelischen Kirche in Italien und setzen sich für soziale Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog ein.

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