Was ist veres-kanüle?
Veres-Kanüle
Die Veres-Kanüle ist ein medizinisches Instrument, das in der minimalinvasiven Chirurgie, insbesondere bei der Laparoskopie, verwendet wird, um den Bauchraum mit Gas (üblicherweise Kohlendioxid) zu füllen und so einen Arbeitsraum für die Operation zu schaffen. Dieser Vorgang wird als Pneumoperitoneum bezeichnet.
Funktionsweise:
Die Veres-Kanüle besteht aus einer scharfen äußeren Kanüle und einer stumpfen inneren Kanüle (Mandrin) mit einer Feder.
- Einführung: Die Kanüle wird durch eine kleine Inzision in die Bauchdecke eingeführt. Während des Einführens ragt der stumpfe Mandrin über die scharfe äußere Kanüle hinaus, um das Risiko von Verletzungen innerer Organe zu minimieren.
- Positionierung: Sobald die Kanüle die Bauchhöhle erreicht hat, zieht sich der stumpfe Mandrin durch die Federwirkung zurück und die scharfe äußere Kanüle sticht durch das Peritoneum.
- Insufflation: Nach der korrekten Platzierung wird der Mandrin vollständig entfernt und Kohlendioxidgas durch die Kanüle in den Bauchraum geleitet. Der Gasdruck hebt die Bauchdecke an und schafft so den notwendigen Arbeitsraum für die laparoskopische Operation.
Anwendungen:
- Laparoskopie: Erzeugung eines Pneumoperitoneums für diagnostische und operative laparoskopische Eingriffe.
- Minimalinvasive Chirurgie: Ermöglicht den Zugang zum Bauchraum ohne großen Bauchschnitt.
Vorteile:
- Minimalinvasiv: Reduziert die Größe des chirurgischen Eingriffs und die damit verbundenen Komplikationen.
- Schnelle Erholung: Patienten erholen sich in der Regel schneller nach einer Operation mit einer Veres-Kanüle.
- Weniger Narbenbildung: Kleinere Inzisionen führen zu weniger sichtbaren Narben.
Risiken:
- Verletzung innerer Organe: Obwohl der stumpfe Mandrin das Risiko minimiert, kann es dennoch zu Verletzungen von Darm, Blutgefäßen oder anderen Organen kommen.
- Subkutanes Emphysem: Gas kann sich unter der Haut ansammeln.
- Pneumomediastinum/Pneumothorax: Seltene Komplikationen, bei denen Gas in den Brustraum gelangt.
Wichtige Themen: