Tschamba-fii ist ein traditionelles senegalesisches Bankensystem, das auf Solidarität und gegenseitigem Vertrauen basiert. Es wurde entwickelt, um den Menschen, insbesondere denjenigen mit niedrigem Einkommen, Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen.
Der Begriff "Tschamba-fii" bedeutet wörtlich "Gelddose" auf Wolof, einer der Hauptsprachen im Senegal. Der Mechanismus besteht darin, dass eine Gruppe von Menschen regelmäßig Geld einzahlt und dann das angesammelte Geld an ein Mitglied der Gruppe ausgeliehen wird, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die Auszahlungen erfolgen in der Regel auf Rotationsbasis, wobei jedes Mitglied der Gruppe regelmäßig an der Reihe ist, das geliehene Geld zu erhalten.
Die Gruppen können aus Familienmitgliedern, Freunden, Nachbarn oder Kollegen bestehen und haben oft eine enge Gemeinschaftsbindung. Die Mitglieder müssen ein hohes Maß an Vertrauen und Zuverlässigkeit haben, da das System auf Verantwortung und Solidarität beruht.
Tschamba-fii wird oft als Alternative zum herkömmlichen Bankensystem betrachtet, da es denjenigen zugutekommt, die keinen Zugang zu traditionellen Banken haben oder keinen Kredit erhalten können. Es fördert die finanzielle Inklusion und ermöglicht es den Menschen, ihre finanziellen Bedürfnisse zu erfüllen, ohne hohe Zinsen oder bürokratische Verfahren zu befürchten.
Das Tschamba-fii-System hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und es gibt auch moderne Varianten, bei denen elektronische Systeme und mobile Zahlungen verwendet werden, um den Prozess zu erleichtern. Es hat sich als eine effektive Möglichkeit erwiesen, finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden und wirtschaftliche Chancen zu schaffen.
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