Was ist tengrismus?

Tengrismus, auch bekannt als Tengriismus oder Tängrismus, ist eine alte Religion und Philosophie, die ihren Ursprung in der zentralasiatischen Steppe hat. Sie wurde von den nomadischen Turkvölkern praktiziert und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Glaubensrichtungen in der Region.

Der Tengrismus basiert auf dem Glauben an Tengri, den höchsten Gott des Himmels, der als allmächtig und allwissend gilt. Tengri wird als Schöpfer und Erhalter des Universums verehrt und ist mit allen Aspekten der Natur und des menschlichen Lebens verbunden.

Die Anhänger des Tengrismus glauben an die Existenz zahlreicher Geister und Gottheiten, die verschiedene Funktionen und Zuständigkeiten haben. Diese Geister und gotthafte Wesen werden als Teil der natürlichen Welt betrachtet und vermitteln zwischen den Menschen und den höheren Kräften.

Im Tengrismus spielt die Verehrung der Vorfahren eine große Rolle. Es wird angenommen, dass die Seelen der Verstorbenen in einer spirituellen Welt existieren und in der Lage sind, Einfluss auf das Leben der Lebenden auszuüben. Ahnenkult und die Verehrung von Naturheiligtümern sind daher wichtige Rituale im Tengrismus.

Obwohl der Tengrismus in den letzten Jahrhunderten durch den Einfluss anderer Religionen wie dem Islam und dem Buddhismus zurückgedrängt wurde, ist er in einigen Regionen Zentralasiens und Sibiriens bis heute präsent. Besonders in der Mongolei und bei einigen turksprachigen Völkern wird er wieder vermehrt praktiziert und als eine Möglichkeit der Wiederbelebung der kulturellen Identität betrachtet.

Tengrismus hat auch Einfluss auf die kulturellen Ausdrucksformen der betroffenen Völker, wie Volksmusik, Traditionen und Rituale. Es gibt Bemühungen, das Wissen über den Tengrismus zu bewahren und ihn als anerkannte Religion zu etablieren.

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