Was ist spätromantik?
Die Spätromantik ist eine Epoche in der Musikgeschichte, die sich etwa von 1890 bis 1930 erstreckte. Sie stellt eine Weiterentwicklung und gleichzeitig den Ausklang der Romantik dar.
Wichtige Merkmale und Themen:
- Verlängerung und Übersteigerung romantischer Ideale: Die Harmonik wurde komplexer und reicher, die Melodik schwungvoller und ausdrucksstärker.
- Große Orchesterbesetzung: Der Klangkörper wurde massiv erweitert, um die gesteigerten Ausdrucksmöglichkeiten zu realisieren. Dies ermöglichte eine breitere Palette an Klangfarben.
- Programmmusik: Die Tendenz zur Programmmusik, also Musik, die außermusikalische Inhalte wie Geschichten oder Bilder darstellt, verstärkte sich.
- Subjektivität und Individualität: Die Komponisten strebten nach einem sehr persönlichen und individuellen Ausdruck ihrer Gefühle und Empfindungen.
- Historismus: Die Auseinandersetzung mit der Musik vergangener Epochen, insbesondere der Barockmusik, war ein wichtiges Merkmal.
- Nationale Elemente: Viele Komponisten integrierten Elemente der Volksmusik ihres Landes in ihre Werke.
- Themen: Häufig behandelte Themen waren Natur, Liebe, Tod, Mystik und das Übernatürliche. Auch Melancholie und Weltschmerz waren typische Ausdrucksformen.
- Abkehr von traditionellen Formen: Obwohl traditionelle Formen wie die Sonate weiterhin verwendet wurden, experimentierten Komponisten auch mit neuen Formen und Strukturen.
- Dekadenz: Ein Gefühl des Verfalls und der Endzeitstimmung spiegelte sich in vielen Werken wider.
Bedeutende Komponisten:
- Gustav Mahler
- Richard Strauss
- Sergei Rachmaninow
- Alexander Skrjabin
- Jean Sibelius
- Max Reger
- Franz Schmidt