Was ist phönizier?

Die Phönizier waren ein antikes semitisches Volk, das im 2. Jahrtausend v. Chr. im östlichen Mittelmeerraum lebte. Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich entlang der Küste des heutigen Libanons, Syriens und Israels.

Die Phönizier waren bekannt für ihre Seefahrerfähigkeiten und den Handel. Sie gründeten zahlreiche Handelsposten und Kolonien entlang der Küste und auf den Inseln des Mittelmeers, einschließlich Sizilien, Sardinien, Zypern und Nordafrika. Sie waren führende Händler von wertvollen Gütern wie Purpurfarbstoff, Glas, Silber und Elfenbein.

Die phönizische Sprache wurde vermutlich im 11. Jahrhundert v. Chr. entwickelt und verwendet eine Schriftart, die heute als phönizisches Alphabet bekannt ist. Das phönizische Alphabet gilt als Vorläufer des griechischen und hebräischen Alphabets und hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Schriftsysteme im Mittelmeerraum.

Die phönizische Kultur hatte auch eine starke religiöse Komponente. Sie glaubten an eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen und praktizierten religiöse Rituale und Opfer. Der bekannteste phönizische Gott war Baal, der als Gott der Stürme und des Fruchtbarkeitskultes verehrt wurde.

Die Phönizier hatten großen Einfluss auf die umliegenden Kulturen, insbesondere durch ihre Seefahreraktivitäten und ihre Handelskontakte. Sie beeinflussten die Entwicklung der griechisch-römischen Kultur, insbesondere in den Bereichen Handel, Schifffahrt und Schrift.

Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberte das neu entstandene Perserreich das phönizische Gebiet, und die phönizische Kultur begann langsam zu verschwinden. Im Jahr 332 v. Chr. eroberte Alexander der Große das phönizische Gebiet und gründete die Stadt Alexandria in Ägypten, die später zu einem wichtigen Zentrum der hellenistischen Kultur wurde.