Der Morgenthau-Plan war ein Vorschlag des US-Finanzministers Henry Morgenthau Jr. zur wirtschaftlichen Demontage und Beschränkung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Plan wurde erstmals im September 1944 während einer Konferenz von Alliierten in Washington, D.C., vorgestellt. Er wurde jedoch nie offiziell von den Alliierten beschlossen oder umgesetzt.
Der Morgenthau-Plan sah vor, Deutschland in einen agrarischen Staat umzuwandeln und die deutsche Industrie zu demontieren oder zu begrenzen. Das Ziel war es, Deutschland dauerhaft zu schwächen und eine Bedrohung für den Weltfrieden zu verhindern. Der Plan sollte angeblich harte Beschränkungen für die deutsche Wirtschaft einführen und Deutschland so daran hindern, jemals wieder eine militärische Macht zu werden.
Der Plan fand jedoch wenig Unterstützung von Seiten der Alliierten, insbesondere von Großbritannien und der Sowjetunion. Die britische Regierung glaubte, dass Deutschland als wirtschaftlich starker Bündnispartner in Europa benötigt wurde, während die Sowjetunion die Möglichkeit sah, wirtschaftlichen Nutzen aus der deutschen Industrie zu ziehen.
Letztendlich wurde der Morgenthau-Plan nie umgesetzt. Stattdessen wurde Deutschland im Rahmen des Marshallplans zur wirtschaftlichen Erholung und zum Wiederaufbau unterstützt.
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