Was ist magnetpulverprüfung?

Die Magnetpulverprüfung (auch als Magnetpulverrissprüfung oder Magnetpulverinspektion bezeichnet) ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren zum Nachweis von Oberflächenrissen und anderen Oberflächenfehlern in metallischen Werkstoffen. Es wird hauptsächlich in der Qualitätssicherung und bei Schadensuntersuchungen eingesetzt.

Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der Magnetisierung eines Werkstücks und der Anwendung von magnetisierbarem Pulver. Das Werkstück wird mit einem Magnetfeld magnetisiert, wodurch eventuelle Oberflächenrisse einen magnetischen Polschluss erzeugen. Das magnetisierbare Pulver wird auf die Oberfläche aufgetragen und haftet an den Rissen, wo es eine sichtbare Anhäufung bildet. Dies ermöglicht es dem Prüfer, die Risse visuell zu erkennen und zu bewerten.

Es gibt verschiedene Verfahren der Magnetpulverprüfung, darunter das Nass- und das Trockenverfahren. Beim Nassverfahren wird eine suspensionfähige Magnetpulverflüssigkeit verwendet, die auf die Oberfläche gesprüht oder eingetaucht wird. Beim Trockenverfahren wird das Magnetpulver in pulverförmiger Form auf die magnetisierte Oberfläche gestreut.

Die Magnetpulverprüfung ist besonders empfindlich für Oberflächenrisse und erfordert eine gute Vorbereitung der Oberfläche, um genaue Ergebnisse zu erzielen. Es können auch verschiedene magnetische Prüfgeräte und Hilfsmittel eingesetzt werden, um die Prüfung durchzuführen.

Das Verfahren ist weit verbreitet in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Schwerindustrie und vielen anderen Branchen, in denen die Qualität der Werkstoffe überprüft werden muss. Es ist relativ schnell, kostengünstig und erfordert keine speziellen Kenntnisse oder Schulungen.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Magnetpulverprüfung nur Oberflächenfehler detektieren kann und keine Informationen über eventuelle innere Defekte liefert. Für die Untersuchung des gesamten Volumens eines Werkstücks werden andere Prüfverfahren wie die Ultraschallprüfung oder die Röntgenprüfung verwendet.

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