Was ist kohlemikrofon?

Ein Kohlemikrofon ist ein elektromechanisches Mikrofon, das Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und bis in die 1920er Jahre weit verbreitet war. Es basiert auf dem Prinzip der Kohlemikrofonie, bei der Schallschwingungen durch eine Kohlesäule verstärkt und in elektrische Signale umgewandelt werden.

Die Funktionsweise eines Kohlemikrofons beruht auf dem Widerstandsänderungseffekt von Kohle. Das Mikrofon besteht aus einer Hohlraumkammer, in der sich eine dünne, komprimierte Kohleschicht befindet. Über eine Membran gelangen Schallschwingungen in die Kammer und verändern den Druck auf die Kohleschicht. Dadurch ändert sich der elektrische Widerstand der Kohle, was zu einer Spannungsänderung führt. Diese Spannungsänderungen werden dann verstärkt und als Audiosignal ausgegeben.

Kohlemikrofone waren in der Vergangenheit aufgrund ihrer Robustheit und guten Verstärkungseigenschaften beliebt. Sie fanden in der Telekommunikation, dem Rundfunk und frühen Tonaufzeichnungsgeräten Verwendung. Im Vergleich zu heutigen Mikrofontechnologien hat das Kohlemikrofon jedoch einige Nachteile, wie beispielsweise eine eingeschränkte Frequenzwiedergabe, hohe Empfindlichkeit gegenüber Umgebungsgeräuschen und eine begrenzte Haltbarkeit der Kohleschicht.

Aufgrund dieser Nachteile wurden Kohlemikrofone in den 1930er Jahren von dynamischen Mikrofonen abgelöst. Heutzutage werden sie kaum noch verwendet, sind jedoch in Museen oder bei Sammlern als historische Audiogeräte noch zu finden.