Was ist karyatide?

Eine Karyatide ist eine weibliche figürliche Skulptur, die als Säulenstütze in der Architektur verwendet wird. Der Begriff stammt vom griechischen Wort "Karyatides" ab, das Bewohnerinnen der griechischen Stadt Karyai bezeichnet.

Karyatiden werden traditionell als tragende Elemente in Tempeln und anderen monumentalen Gebäuden verwendet. Sie sind als vollständige Figuren gestaltet und dienen als Säulen, indem sie das Gewicht des darüber liegenden Bauwerks tragen. Oftmals sind sie in Gruppen angeordnet, um einem Gebäude ein majestätisches Erscheinungsbild zu verleihen.

Karyatiden sind in der Regel weiblich und gekleidet in antiker Kleidung. Sie tragen oft ein langes Gewand, genannt Chiton, und manchmal eine Art Kopfschmuck oder Krone. Ihre Haltung kann unterschiedlich sein, aber oft sind sie aufrecht stehend mit leicht gebeugten Beinen dargestellt, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.

Eine berühmte Verwendung von Karyatiden findet sich in dem antiken griechischen Tempel, dem Erechtheion auf der Akropolis in Athen. Hier sind sechs Karyatiden als Säulen um den sogenannten Portikus des Kore angeordnet, um das Dach zu stützen. Dieses Gebäude ist ein herausragendes Beispiel für die Verwendung von Karyatiden in der griechischen Architektur.

Karyatiden haben auch in späteren Epochen der Architektur eine Rolle gespielt. Sie wurden von berühmten Architekten wie Louis Sullivan und Antoni Gaudí verwendet, um ihren Gebäuden einen einzigartigen und dekorativen Charakter zu verleihen.

In der Kunstgeschichte sind Karyatiden ein klassisches Motiv und wurden von zahlreichen Künstlern in Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstwerken dargestellt. Sie werden oft als Symbol der weiblichen Schönheit und Kraft betrachtet.

Insgesamt sind Karyatiden ein faszinierendes Element der Architekturgeschichte, das sowohl in der antiken als auch in der modernen Architektur und Kunst eine wichtige Rolle spielt.

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