Was ist karyatide?

Hier ist eine Übersicht über Karyatiden im Markdown-Format, mit Links zu verwandten Konzepten:

Eine Karyatide (altgriechisch Καρυάτις, Plural Καρυάτιδες) ist eine weibliche, drapierte Figur, die anstelle einer Säule oder eines Pfeilers zur Stützung eines Gebälks verwendet wird. Im Wesentlichen handelt es sich um eine skulpturale Trägerfunktion in der Architektur. Männliche Gegenstücke werden als Atlanten oder Telamonen bezeichnet.

  • Ursprung und Etymologie: Der Name Karyatide leitet sich angeblich von den Frauen aus Karyai (Καρυαί), einer Stadt in Lakonien, ab. Laut Vitruv wurden die Frauen von Karyai von den Griechen versklavt, weil sie sich während der Perserkriege mit den Persern verbündet hatten. Die Skulpturen stellten demnach eine Strafe und Mahnung dar. Diese Erklärung ist jedoch umstritten und es gibt andere Theorien.

  • Merkmale: Karyatiden sind in der Regel lebensgroß oder größer und tragen ein langes, faltiges Gewand. Sie stehen meist aufrecht und tragen das Gebälk auf ihrem Kopf. Ihre Haltung und ihr Ausdruck sind oft ernst und würdevoll.

  • Berühmte Beispiele: Das bekannteste Beispiel für Karyatiden ist der Erechtheion auf der Akropolis in Athen. Sechs Karyatiden stützen dort das Dach einer Vorhalle. Andere Beispiele finden sich in verschiedenen architektonischen Kontexten der griechischen und römischen Antike sowie in späteren Epochen.

  • Funktion und Bedeutung: Neben ihrer stützenden Funktion dienten Karyatiden auch als dekorative Elemente und symbolträchtige Repräsentationen. Sie verliehen Gebäuden eine besondere Würde und unterstrichen die Bedeutung des Ortes. Sie können auch als Allegorien der weiblichen Stärke oder der Tragfähigkeit von Zivilisationen interpretiert werden.

  • Verwendung in der Architekturgeschichte: Karyatiden wurden in der griechischen Architektur der Antike verwendet und in der römischen Architektur adaptiert. In der Renaissance und im Neoklassizismus erlebten sie eine Wiederbelebung.

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