Die Karavelle war ein Segelschiff, das im 15. und 16. Jahrhundert vor allem von den europäischen Seemächten Portugal und Spanien genutzt wurde. Sie war eine Weiterentwicklung des mittelalterlichen Kraweel-Schiffstyps und wurde speziell für die Entdeckungsreisen und den Handel auf hoher See entwickelt.
Eine Karavelle war in der Regel etwa 20 bis 30 Meter lang und hatte drei Masten mit Rahsegeln. Anders als die größeren Segelschiffe ihrer Zeit hatte sie jedoch eine geringere Tiefgang, was es ihr ermöglichte, auch in flacheren Gewässern zu navigieren. Dadurch war sie ideal für die Erkundung von Küsten und Flussmündungen sowie für Fahrten in die Neue Welt.
Die Karavelle war bekannt für ihre Wendigkeit, ihre Geschwindigkeit und ihre Seetüchtigkeit. Sie konnte sowohl mit als auch gegen den Wind segeln und ermöglichte somit eine effiziente Erkundung bisher unbekannter Gebiete.
Die berühmteste Karavelle war wahrscheinlich die Santa Maria, das Flaggschiff von Christoph Kolumbus' erster Entdeckungsreise im Jahr 1492. Mit drei Masten und einer Länge von etwa 23 Metern war die Santa Maria typisch für die Schiffe dieser Zeit.
Die Karavelle spielte eine wichtige Rolle bei der Entdeckung und Eroberung neuer Territorien, insbesondere während des Zeitalters der Entdeckungen. Ihre Flexibilität und Fähigkeit, neue Gewässer zu erkunden, trug zur Erforschung und Expansion Europas bei. Heute gibt es keine originalen Karavellen mehr, aber einige Nachbildungen können besichtigt werden, um ein Bild davon zu bekommen, wie diese historischen Schiffe ausgesehen haben.
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