Was ist kannibalen?

Kannibalismus

Kannibalismus, auch Anthropophagie genannt, bezeichnet den Akt des Verzehrs von menschlichem Fleisch durch einen Menschen. Es handelt sich um ein komplexes Phänomen mit verschiedenen Ursachen und Ausprägungen, das in verschiedenen Kulturen und Kontexten historisch dokumentiert ist.

Arten des Kannibalismus:

  • Überlebenskannibalismus: Praktiziert in Extremsituationen, wie Hungersnöten oder während Belagerungen, um das Überleben zu sichern. (Überlebenskannibalismus)
  • Ritualkannibalismus: Teil von religiösen oder spirituellen Praktiken, oft mit dem Ziel, die Eigenschaften oder Kräfte des Verstorbenen zu übernehmen. (Ritualkannibalismus)
  • Endokannibalismus: Der Verzehr von Mitgliedern der eigenen Gruppe, oft aus Respekt oder um die Verbindung zu den Verstorbenen aufrechtzuerhalten. (Endokannibalismus)
  • Exokannibalismus: Der Verzehr von Mitgliedern fremder Gruppen, oft als Akt der Aggression, Rache oder zur Demonstration von Macht. (Exokannibalismus)
  • Pathologischer Kannibalismus: Verursacht durch psychische Erkrankungen oder Störungen. (Pathologischer%20Kannibalismus)

Historische Vorkommnisse:

Kannibalismus wurde in vielen Kulturen weltweit dokumentiert, von prähistorischen Gesellschaften bis hin zu modernen Zeiten. Beispiele sind die Fore in Papua-Neuguinea, die für ihren Endokannibalismus im Zusammenhang mit der Krankheit Kuru bekannt waren, sowie verschiedene Fälle von Überlebenskannibalismus in der Geschichte.

Ethische und moralische Aspekte:

Kannibalismus ist in den meisten modernen Gesellschaften ein Tabu und wird als schwere Verletzung der Menschenwürde angesehen. Ethische und moralische Bedenken spielen dabei eine zentrale Rolle, ebenso wie hygienische Risiken, insbesondere die Übertragung von Krankheiten.

Krankheiten:

Der Verzehr von menschlichem Fleisch kann zur Übertragung von Krankheiten führen, insbesondere Prionenkrankheiten wie Kuru oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. (Prionenkrankheiten)