Was ist hep-hep-krawalle?

Die sogenannten Hep-Hep-Krawalle waren eine Serie von pogromartigen Ausschreitungen in verschiedenen Städten des Deutschen Bundes im Jahr 1819.

Die Krawalle begannen am 2. August 1819 in Würzburg und verbreiteten sich schnell in anderen Städten, darunter Frankfurt, München, Mannheim, Stuttgart, Heidelberg und Darmstadt. Bei den Ausschreitungen attackierten aufgebrachte Menschenmassen oft jüdische Gemeinden, Synagogen und jüdische Geschäfte. Die Ursache für die Unruhen war ein diffuse Anti-Juden-Stimmung, die in der Bevölkerung herrschte.

Die Bezeichnung "Hep-Hep" soll von dem Schimpfwort "Hep-Hep" abgeleitet sein, das die Angreifer gerufen haben sollen. Es gibt allerdings verschiedene Theorien zur Herkunft dieses Ausdrucks.

Die Hep-Hep-Krawalle waren Teil der sogenannten Vormärzzeit in Deutschland, einer Zeit politischer und gesellschaftlicher Unruhen. Sie stehen im Zusammenhang mit dem liberalen Widerstand gegen die restaurativen Tendenzen der Fürstenherrschaft nach dem Wiener Kongress. Die Hetze gegen Juden wurde von politischen Gruppen und populistischen Agitatoren benutzt, um den öffentlichen Unmut zu schüren.

Die Hep-Hep-Krawalle endeten schließlich durch den Einsatz von Militäreinheiten und die Ausrufung des Ausnahmezustands in einigen Städten. Die Tumulte hatten jedoch weitreichende Konsequenzen für die jüdische Gemeinschaft und verstärkten die Diskriminierung und Ausgrenzung, mit der sie bereits konfrontiert waren.

Die Hep-Hep-Krawalle gelten als Vorläufer der antisemitischen Bewegung des 19. Jahrhunderts. Sie verdeutlichen die tiefsitzenden Vorurteile und die Ausgrenzung, mit der Juden auch in der deutschen Gesellschaft konfrontiert waren.

Heute erinnern Gedenkstätten und Gedenkveranstaltungen an die Hep-Hep-Krawalle als Mahnung gegen Antisemitismus und Diskriminierung.