Das Heptaméron ist ein literarisches Werk, das der französischen Humanistin Marguerite de Navarre zugeschrieben wird. Es wurde posthum 1559 veröffentlicht und besteht aus 72 Erzählungen in Rahmenform.
Das Werk wurde von Giovanni Boccaccios "Decameron" inspiriert und ist als eine Sammlung von Novellen konzipiert, die von den Charakteren in einer Rahmenhandlung erzählt werden. Die Rahmenhandlung handelt von einer Gruppe von sieben Männern und drei Frauen, die aufgrund einer Flut in einer abgeschiedenen Burg in den Pyrenäen gestrandet sind. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sie sich Geschichten.
Die Erzählungen im Heptaméron behandeln eine Vielzahl von Themen wie Liebe, Ehe, Eifersucht, Betrug und Täuschung. Sie sind oft moralisch oder satirisch und spiegeln das Leben und die Gesellschaft des 16. Jahrhunderts wider.
Das Heptaméron wurde zu Lebzeiten von Marguerite de Navarre nicht veröffentlicht, da es als zu skandalös und kontrovers angesehen wurde. Erst nach ihrem Tod wurde das Werk von ihrem Enkel Henri III. veröffentlicht.
Das Heptaméron ist ein wichtiges Werk der französischen Renaissance und wird heute als ein bedeutendes Beispiel für die französische Literatur des 16. Jahrhunderts angesehen. Es hat Einfluss auf spätere Schriftsteller wie den französischen Autor Honoré de Balzac sowie auf die Entwicklung der Novelle als literarisches Genre.
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