Was ist guanin?

Guanin

Guanin ist eine der vier Hauptbasen, die in der Nukleinsäure DNA und RNA vorkommen. Die anderen drei sind Adenin, Cytosin und Thymin (in DNA) bzw. Uracil (in RNA). Guanin wird mit dem Symbol G abgekürzt.

  • Struktur und Eigenschaften: Guanin ist ein Purinderivat, d.h. es hat eine Struktur, die aus einem Pyrimidinring besteht, der mit einem Imidazolring verschmolzen ist. Es bildet drei Wasserstoffbrückenbindungen mit Cytosin in der DNA. Diese drei Wasserstoffbrücken machen das Guanin-Cytosin-Basenpaar stabiler als das Adenin-Thymin-Basenpaar, das nur zwei Wasserstoffbrücken bildet.

  • Funktion: In der DNA und RNA dient Guanin als Speicherort für genetische Information. Die Reihenfolge der Basen in der DNA codiert für die Aminosäuresequenz von Proteinen.

  • Basenpaarung: Guanin paart sich immer mit Cytosin über drei Wasserstoffbrücken. Diese komplementäre Basenpaarung ist entscheidend für die Replikation, Transkription und Translation genetischer Informationen. Eine fehlerhafte Basenpaarung führt zu Mutationen.

  • Guanin und Stoffwechsel: Guanin ist auch an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist ein Bestandteil von Guanosintriphosphat (GTP), einer wichtigen Energiequelle in Zellen und spielt eine Rolle bei der Signaltransduktion.

  • Synthese und Abbau: Guanin wird im Körper synthetisiert und abgebaut. Störungen im Guanin-Stoffwechsel können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Beispielsweise kann ein erhöhter Guaninspiegel im Blut zu Gicht führen.

  • Tautomere Formen: Guanin existiert in verschiedenen tautomeren Formen, was bedeutet, dass es in verschiedenen isomere Strukturen vorliegen kann, die sich durch die Position eines Protons und der zugehörigen Doppelbindungen unterscheiden. Die häufigsten Tautomere sind die Keto- und Enolformen.