Was ist erbakan?

Necmettin Erbakan war ein türkischer Politiker und Gründer der islamisch-konservativen Wohlfahrtspartei (Refah Partisi). Er wurde am 29. Oktober 1926 in Sinop, Türkei, geboren und verstarb am 27. Februar 2011 in Istanbul.

Erbakan war bekannt für seine islamisch orientierte Politik und versuchte, einen islamischen Staat in der Türkei aufzubauen. Er prägte den politischen Islam in der Türkei maßgeblich und war einer der einflussreichsten Politiker des Landes.

Erbakan hatte eine lange Karriere in der Politik und bekleidete verschiedene Ämter. Er war mehrmals Minister in türkischen Regierungen und bekleidete unter anderem die Positionen des stellvertretenden Ministerpräsidenten und des Außenministers.

Seine Partei, die Refah Partisi, gewann bei den Parlamentswahlen 1995 die meisten Sitze und bildete daraufhin eine Koalitionsregierung. Erbakan wurde zum Ministerpräsidenten ernannt und hatte einen großen Einfluss auf die politische Landschaft der Türkei.

Allerdings wurde die Regierung unter Erbakans Führung aufgrund von zunehmender islamistischer Einflussnahme und Säkularismus-Vorwürfen kritisiert. Im Jahr 1997 wurde die Regierung schließlich durch das Militär gestürzt und die Refah Partisi aufgelöst. Erbakan wurde mit einem politischen Verbot belegt und durfte keine politischen Aktivitäten ausüben.

Trotz dieser Rückschläge blieb Erbakan ein wichtiger Akteur in der islamischen Politik. Er gründete später die Saadet Partisi (Partei der Tugend), die eine weitere islamische politische Bewegung in der Türkei darstellte.

Necmettin Erbakan wird oft als eine der prägenden Figuren des politischen Islams in der Türkei betrachtet. Seine Ideen und politischen Strategien haben einen großen Einfluss auf die spätere islamisch-konservative Regierung unter Recep Tayyip Erdogan ausgeübt.