Das Cali-Kartell, auch bekannt als Cartel de Cali oder Cali-Allianz, war ein kriminelles Syndikat in Kolumbien, das in den 1970er bis 1990er Jahren aktiv war. Es war nach dem Medellín-Kartell das zweitgrößte Drogenkartell des Landes.
Das Cali-Kartell wurde von vier mächtigen Drogenhändlern gegründet: Gilberto Rodriguez Orejuela, Miguel Rodriguez Orejuela, José Santacruz Londoño und Helmer Herrera. Im Gegensatz zum gewaltsamen und auffälligen Vorgehen des Medellín-Kartells setzte das Cali-Kartell mehr auf Diskretion und Korruption, um seine illegale Drogenproduktion und -verteilung zu betreiben.
Das Kartell war für den Großteil des Kokainhandels in den USA verantwortlich und hatte Kontakte zu anderen Drogenorganisationen in Europa und Asien. Es etablierte ein komplexes Netzwerk von Labors, Transportrouten und Verteilstellen, um den internationalen Drogenhandel zu kontrollieren.
Das Cali-Kartell war auch bekannt für seine enge Verbindung zu politischen und rechtlichen Institutionen in Kolumbien. Es nutzte Bestechung und Einschüchterung, um die Justiz zu beeinflussen und strafrechtliche Ermittlungen gegen seine Mitglieder zu verhindern.
Im Laufe der Zeit gelang es der kolumbianischen Regierung und den US-amerikanischen Behörden, Druck auf das Cali-Kartell auszuüben. Im Jahr 1995 wurden die beiden Brüder Gilberto und Miguel Rodriguez Orejuela verhaftet und das Kartell langsam zerschlagen. Die restlichen Mitglieder wurden entweder getötet, verhaftet oder mussten ins Exil gehen.
Das Cali-Kartell hatte einen beträchtlichen Einfluss auf den Drogenhandel und die Kriminalität in Kolumbien. Seine Aktivitäten und der Kampf gegen das Kartell sind Gegenstand zahlreicher Bücher, Filme und Fernsehserien geworden, darunter die beliebte Netflix-Serie "Narcos".
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