Was ist akanthozyt?

Ein Akanthozyt (auch Stechzelle genannt) ist eine Form einer roten Blutkörperchen, die durch unregelmäßige, stachelige Projektionen auf ihrer Oberfläche gekennzeichnet ist. Diese Projektionen sind ungleichmäßig in Größe und Verteilung, im Gegensatz zu den regelmäßigen, spitzen Projektionen, die bei Echinozyten (Burr Cells) zu finden sind.

Ursachen und Zusammenhänge:

  • Lebererkrankungen: Insbesondere bei schwerer Leberzirrhose kann es zur Bildung von Akanthozyten kommen.
  • Abetalipoproteinämie: Diese seltene genetische Stoffwechselstörung führt zu einer gestörten Fettaufnahme und kann ebenfalls Akanthozyten verursachen.
  • Hypothyreose: Hypothyreose oder Schilddrüsenunterfunktion in seltenen Fällen.
  • Splenektomie: Nach einer Splenektomie (operative Entfernung der Milz) können Akanthozyten vermehrt auftreten.
  • McLeod-Syndrom: Eine seltene genetische Erkrankung, die das Kell-Blutgruppensystem betrifft.
  • Andere Ursachen: Seltener können Akanthozyten auch bei anderen Erkrankungen wie Malabsorption, bestimmten Autoimmunerkrankungen oder nach der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.

Klinische Bedeutung:

Das Vorhandensein von Akanthozyten im Blutbild kann ein Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung sein. Die genaue Ursache muss durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden. Die Formveränderung der roten Blutkörperchen kann ihre Flexibilität beeinträchtigen und in schweren Fällen zu einer vorzeitigen Zerstörung der Zellen (Hämolyse) führen.

Diagnostik:

Akanthozyten werden in der Regel im Rahmen einer Blutbilduntersuchung entdeckt. Ein Blutausstrich ermöglicht die mikroskopische Beurteilung der Form der roten Blutkörperchen. Weitere diagnostische Maßnahmen richten sich nach dem Verdacht auf die zugrunde liegende Ursache.