α-Amanitin ist ein natürlich vorkommendes Mykotoxin, das in einigen Pilzen, insbesondere in der Gruppe der Grünen Knollenblätterpilze (Amanita phalloides, Amanita virosa), vorkommt. Es handelt sich um eine sehr giftige Verbindung, die zu den starken Hitze-stabilen Cyclol-Peptiden gehört.
Die giftige Wirkung von α-Amanitin beruht auf seiner Fähigkeit, die RNA-Polymerase II zu hemmen, ein Enzym, das eine wichtige Rolle bei der Transkription von Genen spielt. Durch diese Hemmung wird die Bildung von mRNA in den betroffenen Zellen unterbrochen, was letztendlich zum Tod der Zelle führt.
Der Konsum von α-Amanitin-haltigen Pilzen kann schwere Leberschäden verursachen, die im schlimmsten Fall zu Leberversagen und Tod führen können. Die Vergiftungssymptome treten normalerweise erst nach einigen Stunden bis Tagen nach dem Verzehr auf und umfassen anfänglich Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Im fortgeschrittenen Stadium können Gelbsucht, Leberzirrhose und Nierenversagen auftreten.
Es gibt derzeit keine spezifische Behandlung für eine α-Amanitin-Vergiftung. Die Therapie besteht in erster Linie aus einer intensiven medizinischen Überwachung und der Behandlung von möglichen Komplikationen wie Dehydrierung und Elektrolytstörungen. In einigen Fällen kann eine Lebertransplantation erforderlich sein.
Es ist wichtig, α-Amanitin-haltige Pilze zu meiden und nur Pilze zu konsumieren, die von einem Experten identifiziert wurden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
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